LICHTSTUDIO

im Museum der bildenden Künste Leipzig

Der multifunktionale Arbeitsraum
Kunstobjekt, Camera Obscura, Probebühne für künstlerische Formate und Praktiken, Lichtlaboratorium und Erkenntnisraum,

Für vier Monate bezogen Victoria Coeln und Žiga Jereb ihren Arbeitsplatz mitten in der Öffentlichkeit, im Ausstellungsbereich des Museums der bildenden Künste Leipzig. Hier trafen sich die unterschiedlichsten Gruppen, Institutionen, Djs und Künstler:innen. Gemeinsam arbeiteten wir an Formaten und Filmen für die Lichträume und den Lichtring im Kontext der Montagsdemonstrationen des Herbst ’89.

Ca. 50.000 Besucher:innen kamen in das Studio in Residence. Hier konnten sie nicht nur dem Künstlerduo bei der Arbeit über die Schulter schauen sondern sie erlebten sich vor allem auch selbst als Teil einer neuen inklusiven Kunstform. Spontan und völlig überraschend wurde aus Rezeption, Partizipation und Performation eine selbstbestimmte Kreation: Bewegungen, Körper und manchmal mitgebrachte Requisiten oder Instrumente dienten der Gestaltung kaleidoskopischer Licht-und-Schattenbildern. Bilder, die in ihrer Ausdruckskraft, Perfektion und Vielfalt den Begriff der Tableaux Vivants nicht nur in die heutige Zeit transferieren sondern völlig neu definieren sollten, live, zwischen Realität und Digitalität.

Sie schufen auf der transluzenten Rückwand des Lichtstudios, einer Projektionsfläche, immer neue live-Bilder! Die Besucher:innen des Musuems konnten diese Bilder ausserhalb des Lichtstudios beobachten.

 

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Kunstobjekt, Bühne und Camera Obscura

Filmaufnahmen mit dem Jugendchor der Oper Leipzig | Lichtstudio, MdbK Leipzig 2019

Das Studio als Kunstobjekt

Ein freistehender Kubus in Form einer einfachen Schnecke  öffnet den Blick durch 12 große Linsen in andere Länder, nach Zypern, in die Türkei, nach Österreich, Spanien und Deutschland. 

 

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Das Studio als Camera Obscura
Eine Wandöffnung, in die eine Mattscheibe und ein großes Vintage-Objektiv eingebaut waren, ermöglichte einen ungewöhnlichen Blick auf die offene Bühne und Akteure im Studio: Während man von einem schwarzen Tuch vor dem Museumslicht geschützt durch eine Mattscheibe 
blickte, wurde man mit der Umkehrung des Raumes überrascht – das Studio entpuppte sich als Camera Obscura. 

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Das Studio als Bühne
Auf offener Bühne kann sich jede und jeder in Szene setzen, mit Freunden, Verwandten, Bekannten. Alle können Teil haben und selbst Creator/in werden, alle Beiträge sind Bereicherung.

Ganz gleich ob Profi oder Amateur, ob jung oder alt, Bürgerrechtsinitiative, Politik, Wissenschaft und Philosophie, alle sind zur Selbstermächtigung aufgefordert. Das Lichtstudio diente auch als Laboratorium, das für Diskurs genutzt wurde und für Gespräche mit Zeitzeug:innen, öffentlich wie anonym

 

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Teilnahme im Lichtstudio

PROZESSE DER KOLLABORATION – SELBSTERMÄCHTIGUNG
Heike Sütter

Die immateriellen Begegnungen vielschichtiger grauschattierter und chromatischer Schatten entstehen durch eine Szenerie, die aus mehreren, versetzt stehenden Lichtquellen mit monochromen Diachromen (Glasfiltersätzen) aufgebaut ist. Die bewegten Silhouetten im chromatischen Licht erscheinen dann als polychrome Schattenwürfe auf der transluzenten Rückwand des Lichtstudios. So konnten sie an der Außenseite des Lichtstudios, also von dessen Rückwand ohne reale Figuren mittels Video aufgezeichnet werden. 

Ihnen wohnt eine eigentümliche Raumwirkung inne. In die Silhouetten, flach wie Scherenschnitte, schieben sich durch die Bewegung der Protagonist:innen immer wieder andersfarbige Partien, so dass der Eindruck einer geschichteten Collage entsteht, in der die räumlichen Ebenen in -und auseinander fließen.

Sind es bei den Chromotopia die Räume, die einen ambivalenten Charakter besitzen, so sind es bei den farbigen Schatten diese selbst. Zwar bleibt die beleuchtete Person durch ihre Umrisse identifizier- und erkennbar, rückt sie aber gleichzeitig in eine partielle Anonymität, da eben nicht jedes Detail in Aussehen und Gemütsregung sichtbar wird. Die Künstlerin berichtet: „Für manchen meiner Gäste war dies eine nahezu befreiende Situation. Sie konnten freier agieren und sich bewegen, als dies in gewohntem Licht möglich gewesen wäre.“ Die Aufnahmen des Lichtstudios in Leipzig wurden für die Gesaltung der Lichträume und des Lichtrings editiert und zu den Eröffnungen sowie am 9. Oktober zum Lichtfest Leipzig 2019 in den Stadtraum eingespielt.

© AtelierVictoriaCoeln_Bildrecht 2019

Die Darstellerinnen waren noch nie zuvor in diesem Museum und natürlich auch noch nie auf einer Bühne. Die Aufnahmen entstanden mit einer Gruppe von Besucher:innen des GOTHIC WAVE, des größten Festivals der Schwarzen Szene, das zu Pfingsten ganz Leipzig in eine ganz besondere Stimmung versetzt.

Dieser Film war am 9. Oktober Teil des Lichtfest Leipzig 2019: Lichtring 12

 

Musik: CHROMATIC SOUND

CHROMATIC SOUND
Simone Weissenfels, piano
Gwen Kyrg, voice
Alex Pehlemann, electronics
Maria Wolfsberger, organ + chromatic harmonica
Julian Schötzau, recording and post production
aufgenommen in der Nikolaikirche, Leipzig

VIDEO
Ziga Jereb, Fotografie
Victoria Coeln, Fotografie und Schnitt

© AtelierVictoriaCoeln_Bildrecht 2019

Die Künstler:innen der Performance WILDWECHSEL IM PARK* sind die Protagonist:innen dieser Aufnahme, die während einer Probe im Lichtstudio für die Eröffnung in Lichtraum 6 entstand

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* Müller Herta, Atemschaukel. @ Carl Hanser Verlag München 2009; 4. Auflage: Mai 2016. S. 8

Künstler:innen: PERFORMING ARTISTS

Christian Hanisch
Christoph Awe
Karoline Günst
Alexander Fabisch,
Victoria Schätzle
Ziga Jereb

Lichtstudio MdbK
Victoria Coeln, Ziga Jereb

Kamera
VIctoria Coeln, Ziga Jereb

Editing
Victoria Coeln

für die Eröffnung 
WILDWECHSEL IM PARK*
Lichtraum 6

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* Müller Herta, Atemschaukel. @ Carl Hanser Verlag München 2009; 4. Auflage: Mai 2016. S. 8

Musik: CHROMATIC SOUND

CHROMATIC SOUND
Simone Weissenfels, piano
Gwen Kyrg, voice
Alex Pehlemann, electronics
Maria Wolfsberger, organ + chromatic harmonica
Julian Schötzau, recording and post production
aufgenommen in der Nikolaikirche, Leipzig

VIDEO
Ziga Jereb, Fotografie
Victoria Coeln, Fotografie und Schnitt

Eröffnung des Lichtraum 6
Dieser Film war am 9. Oktober Teil des Lichtfest Leipzig 2019: Lichtring 12